Im Westen säumt der Atlantik die kilometerlangen Sandstrände, welche sich mit kurzen Unterbrechungen von Siedlungsräumen von der spanischen Grenze bis hin nach
La Rochelle erstrecken. Die angrenzenden Dünen und die im Schutz vorgelagerter Koniferenwälder bieten optimale Bedingungen für individuelle Ferien mit Zelt oder gar unter freiem Himmel. Bei Surfern sind besonders
die Wellen des Atlantiks beliebt und auch feierwütige Urlauber schätzen bestimmte Strandabschnitte, die durch Feriendörfer und wunderschön in den Dünen gelegene Komplexe aus kleineren Ferienhäusern über die Jahre einen sehr guten Ruf unter zentral- und nordeuropäischen Urlaubern erlangt haben. Das Wetter ist
den ganzen Sommer über warm bis heiß, wobei sowohl die ozeanische Lage als auch die Dünen und Wälder für angenehme Abkühlung sorgen. Da nur ein ganz geringer Teil der Atlantikküste
Aquitaniens an Zeltplätze grenzt, eignet sich die Region vor allem dazu, von einer Ferienwohnung oder einem Ferienhaus aus mit einem Auto die Küstenstraße entlang zu fahren und einfach intuitiv zu entscheiden, welcher Strandabschnitt einem am besten gefällt. Den Tag abrunden sollte man dann in jedem Fall in einer gemütlichen Ortschaft. Abseits der Touristenpfade hat man nicht selten dabei einen feinen Tropfen gekostet.
Die Hauptstadt der historischen und einst selbstständigen Provinz
Frankreichs steht mit ihrem Namen für Qualitätswein, wie keine andere Stadt weltweit:
Bordeaux ist das Herz der französischen Weinproduktion und weder der Franzose noch der Aquitainer ist sich zu schade, dies auch nach außen zu tragen. Landweine werden zu Gaumenkitzlern und sowohl die Nähe zum Meer als auch die Einflüsse der zentralfranzösischen Landwirtschaft haben eine Küche entstehen lassen, die so harmonisch auf die Weine abgestimmt zu sein scheint, wie der Sonnenuntergang auf die Düne von Pyla.
Bordeaux ist aber auch als kulturelles Zentrum
Aquitaniens von großer Bedeutung und die Heimstadt zahlreicher Sakaralbauten, wie der Saint-Andre Kathedrale oder der Basilika Saint-Michel. Jede einzelne ist für sich sehenswert, dennoch ist der wahre Schatz der Stadt sein Gesamtbild. Victor Hugo sah sich einst dazu bewogen,
Bordeaux als eine „Mischung aus Antwerpen und Versailles“ zu bezeichnen. Das Stadtbild Bordeuxs ist aber für nahezu alle Anwohner und viele Reisende das schönste Frankreichs und wird nicht zuletzt aus diesem Grund zahlreichen Filmen als Kulisse gedient haben.
Eine weitere Perle, wenn auch eine äußerst naturbelassene, ist das Departement Pyrénées-Atlantiques. Wie der Name bereits vermuten lässt handelt es sich hierbei um die Region zu Füßen der wilden Pyrenäen. Der französische Teil des Baskenlandes offeriert eine außergewöhnliche Vielfalt an Landschaften für Reisen aller Art. Wanderer kommen auf alten Schmugglerpfaden ebenso auf ihre Kosten wie Radfahrer ins Schwitzen, wenn sie auf den Spuren der legendären Frankreich-Rundfahrt nach Pau einfahren. Pau ist nach Paris und dem ebenfalls in
Aquitanien liegenden
Bordeaux die Stadt, die am häufigsten Teil einer Etappe war. Auch die
Wintersportregionen der Pyrenäen sind aus diesem Departement heraus erreichbar, so dass
Aquitanien sinnbildlich ein Reiseziel für das ganze Jahr ist. Nicht umsonst sind die Mauren einst im Laufe ihrer Eroberungen den beschwerlichen Weg über die Pässe gegangen, um auch ein wenig der stillen Pracht
Aquitaniens zu erleben.
Die
Gironde-Mündung ist ein beliebtes Urlaubsziel für Surfer. Im Hinterland der Gironde gibt es viele
Landgüter und Weinberge zu entdecken. Der Norden des
Departement Lot-et-Garonne beheimatet lange Sandbänke und Dünen, aber auch Pinienwälder und zerklüftete Hügelketten. Besonders Obst, Tabak und Getreide werden in dieser Region angebaut.
Ein mildes Klima, das jährlich Millionen Urlauber anzieht, eine Küche, die vom abwechslungreichen Angebot an Fisch und Meeresfrüchten der Küste bis zu den opulenten Schlemmereien des
Périgord reicht – die berühmten pruneaux d’Agen nicht zu vergessen - und für den Kulturinteressierten Burgen und Schlösser hinter jeder Flussbiegung lassen keinen Wunsch offen.
Ersteigen Sie die Düne von Pilat, die höchste Wanderdüne Europas bei Arcachon, erleben Sie das Hochgefühl eines Surfgangs auf den windgepeitschten Rollern des Atlantiks, erreichen Sie in nur einer Stunde einen Höhenort hinter Barritz, erkunden Sie die wechselvolle Geschichte dieses Landstrichs oder verlieren Sie sich in den endlosen Grotten der Höhlen von Lascaux oder Les Ézies mit ihren prähistorischen Malereien.
Aquitanien hat viele Gesichter.