Sassnitz Urlaub
Noch im siebzehnten Jahrhundert bestand Sassnitz nur aus wenigen Fischerkaten. Die Menschen lebten vom Fischfang, von der Torfstecherei und dem Kreideabbau. Im neunzehnten Jahrhundert entwickelte es sich innerhalb weniger Jahrzehnte zu einem der begehrtesten Modebäder der damaligen Zeit. Anklänge aus dieser Zeit sind auch heute noch im Stadtbild zu sehen.
Die großen Fähren nach Skandinavien oder St. Petersburg laufen nicht mehr direkt von Sassnitz, sondern vom modernen Tiefwasserhafen im Ortsteil Mukran, aus. Der kleine Fischereihafen in der Sassnitzer Altstadt ist erhalten geblieben und hat seinen Charme nicht verloren. Der maritimen Geschichte der Region hat sich ein Verein angenommen, der das Museum für Fischerei und Hafen betreibt. Das wichtigste Ausstellungsstück ist der restaurierte Kutter „Havel“, der besichtigt werden kann. Wechselnde Ausstellungen informieren über die Geschichte der Fischerei, des Postschiffsverkehrs und vielem mehr. Am alten Fährhafen in Sassnitz ist auch das Museum für Unterwasserarchäologie untergebracht. Das Museum befindet sich in einem denkmalgeschützten ehemaligen gläsernen Bahnhof und ist wegen Renovierung zur Zeit (Stand April 2012) geschlossen.
Sassnitz wurde vor allem als Kurbad und für Heilanwendungen mit Rügener Heilkreide und Thermalsole, die sich durch eine besondere Konzentration von Mineralien und Salzen auszeichnet, bekannt. Heute gibt es noch zahlreiche Wellness-Angebote in der Stadt.
Von Sassnitz aus lässt sich eine Wandertour zu den Kreidefelsspitzen, den Wissower Klinken, zur Viktoria-Sicht oder zum Königsstuhl, beginnen. Die Tour führt durch den Jasmunder Nationalpark und ermöglicht einen traumhaften Blick auf die Ostsee. Lange Zeit wurde vermutet, dass von dieser Stelle aus Caspar David Friedrich sich zu seinem Bild „Kreidefelsen auf Rügen“ inspirieren ließ. Heute weiß man, dass es in der Nähe des Königstuhls entstand.
Weitere Ausflüge bieten sich an: Beispielswiese zu den beeindruckenden Feuersteinfeldern zwischen Neu-Mukran und Prora, knapp zehn Kilometer von Sassnitz entfernt. Meterhohe Aufschüttungen von grauen Feuersteinen, dazwischen Wacholderbüsche und Heidekraut – von den Einheimischen wird die Landschaft auch Steinheide bezeichnet. Vermutet wird, dass die Feuersteinfelder einst von großen Sturmfluten verursacht wurden.